Wenn
ihr die liebt, die euch Liebe erweisen, verdient ihr dafür etwa
besondere Anerkennung? Auch die Menschen, die nicht nach Gott fragen,
lieben die, von denen sie Liebe erfahren.
(Lukas 6, 32 – NGÜ)
Manchmal halten wir uns für besonders
toll, wenn wir es schaffen, unsere Mitmenschen zu lieben. Und mit
Mitmenschen meine ich jetzt erstmal unsere „Nächsten“, also die,
die uns nahestehen. Die, die wir eigentlich mögen. Die, die zu
unserem Leben dazugehören. Die, von denen wir wissen, dass sie uns
lieben. Die, die wir eigentlich nicht missen wollen. Die, die uns
trotzdem manchmal gewaltig auf die Nerven gehen. Und eben weil sie
uns manchmal doch auf die Nerven gehen, sind wir doch besonders zu
loben, wenn wir uns trotzdem dazu überwinden, geduldig zu sein, ein
Auge zuzudrücken, eine extra Portion Verständnis zu haben und uns
nicht aufzuregen. Oder wenn dann nur innerlich. Haben wir dafür
nicht ein bisschen Anerkennung verdient?
Die Bibel sagt: Nein. Denn das ist
nichts besonderes. Selbst, wenn wir für einen Moment genervt sind,
so wissen wir doch, dass unsere „Nächsten“ (s.o.) uns lieben und
uns nichts Böses wollen. Vielleicht haben sie oder wir nur schlecht
geschlafen oder haben gerade irgendetwas quer sitzen. Aber wenn es
hart auf hart kommt, wissen wir doch, dass sie unsere „Lieben“
sind. Und die zu lieben, die einen auch lieben, so sagt die Bibel,
ist kein Kunststück, das kann jeder.
Außergewöhnlich wird unser Verhalten
erst, wenn wir denen Liebe entgegenbringen, die nicht unser Bestes
wollen, denen wir nicht vertrauen, ja denen, die uns hassen,
verabscheuen, schlecht von uns reden oder schlimmeres. Die „Feinde“
zu lieben ist eine Kunst, das ist nichts, was man mit einer normalen
menschlichen Einstellung hinbekommt. Dazu braucht es Gott, der uns
seine Liebe schenkt, damit wir andere lieben können. Schlimm genug,
wenn wir schon manchmal nur in der Lage sind, unsere „Nächsten“
nicht entnervt zu begegnen, weil wir Gott fromm bitten, er möge
uns doch die Liebe schenken, für diesen „nahen“ Menschen. Ich
meine, Gott ist nicht geizig mit seiner Liebe und er erhört auch
solche Gebete. Aber einen wirklichen und entscheidenen Unterschied machen wir erst,
wenn wir anfangen, das in der Realität zu leben, was Jesus zu uns
sagt:
Aber euch, die ihr mir zuhört, sage
ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; segnet die,
die euch verfluchen; betet für die, die euch Böses tun.
(Lukas 6, 27 - NGÜ)
Das ist erst die wirkliche Herausforderung!
Ein gutes Thema in dieser Zeit. Ich bin auf der Suchen nach Berichten: "Das habe ich mit Feindesliebe erlebt" Das wäre mal ein interessanter Artikel
AntwortenLöschenIn einer sehr schwierigen Zeit mit sehr schwirigen Leuten habe ich diesen Bibelvers über Wochen durchbuchstabiert. Es ist möglich! Nur, das mit dem "Gutes tun" wahr nicht durchführbar, denn ich kam zu dem Schluss, dass jede Aktion von meiner Seite aus, als Provokation verstanden werden würde. Das Beste, das ich ihnen tun konnte, war, aus ihrem Leben lautlos zu verschwinden.
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